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Winterschlafschlusskonzert


Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Kupelwieser Saal in Markt Piesting zu einem, schon vom Namen her außergewöhnlichen Recital.
Der Liederabend der Sopranistin Elisabeth Sykora, begleitet von Robert Jäger am Flügel, bot ein mitreißendes, kurzweiliges und humorvolles Programm.
Nach der Begrüßung durch seine Gattin Ingeborg führte, als Veranstalter zeichnend, Theodor Zeh immer wieder gekonnt locker und gleichzeitig fachmännisch durch die Vielzahl an Texten.



Am Beginn standen Aaron Coplands „Alte amerikanische Lieder“.
Von frechen Politikeranspielungen (genauso als Gauner bezeichnet wie etwa Geistliche oder Liebhaber) über das einfühlsame „Long time ago“,
welches die Zuhörer in die Zeiten Vom Winde verweht versetzte, bis zu einer tierischen Wortakrobatik im Stile von Old Mc Donald´s.



Karl Heinrich Waggerls „Heiteres Herbarium“ ist eine wunderschöne Liebeserklärung an Blumen, Kräuter und Disteln.
Die Vertonung durch Franz Salmhofer ließ die großen Stärken von Elisabeth Sykora voll zur Geltung kommen.
Behutsame Interpretation, große Textverständlichkeit und vor allem ihr schauspielerisches Talent.
Die Zuhörerschaft dankte es nicht zuletzt mit viel Lachen, die sich, nach dem hervorragenden Pausenbuffet, im zweiten Teil des Konzerts bei Bernsteins „Kochrezepten“ noch steigerten.
Kein Augenblick von verstaubter, allzu ernster, so genannter klassischer Musik!
Obwohl kein Stück zur leichten Kost oder gar Banalität gehörte, die großen Hits in diesem Programm ausgespart blieben, waren sowohl Publikum als auch die Interpreten konzentriert in der Musik.

„I Hate Music!“ – Vielleicht der Höhepunkt des Abends: Leonard Bernstein lässt in seinem berühmten Kinderliedzyklus ein kleines Mädchen zu Wort kommen.
Ihre Sicht der Dinge bewegt uns und lässt uns schmunzelnd in eine andere Welt eintauchen, die Elisabeth Sykora vor uns ausbreitete.
Der schwierige Klavierpart wird von Robert Jäger souverän gemeistert –
er ist den ganzen Abend über die unaufdringliche Ergänzung zu seiner Sängerin.
Wir erleben das hörbare Verstehen eines perfekten Teams auf der Bühne.



Dass nach soviel Humor und Ausgelassenheit als Schlusspunkt alte spanische Liebeslieder ohne Bruch folgen können, ist dem großen Können der beiden Künstler zu danken.
Fernando Obradors, vor allem bekannt durch seine zahlreichen Filmmusiken, vertont kastillianische Lyrik aus dem 16. Jahrhundert.
War sie Augenblicke zuvor noch als Kind zu erleben, schwingt sich Elisabeth Sykora nun zur leidenschaftlichen Operndiva empor,
überrascht mit neuen Nuancen in ihrer Stimme und beendet fulminant einen wunderbaren Konzertabend.
Mit lang anhaltendem Applaus fordert das Publikum zwei Zugaben….

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