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Literatur aus dem Schneebergland



Heuer schon zum zweiten Mal im Kupelwieser-Saal: Ein Mischung aus Literatur und Musik!
Am 29. Juni fanden sich je drei Vertreter von drei Literaturkreisen im Schneebergland ein,
um einem zahlreich erschienenen Publikum aus ihren Werken vorzulesen.

Umrahmt wurde der Abend musikalisch von Sabine Berger, Martina Leitner und Adi Michel.

Um es vorwegzunehmen: Es war ein mehr als gelungener Abend.

Irgendwie lag vor Beginn der Veranstaltung – einer ja nicht alltäglichen Veranstaltung! – etwas Ungewisses in der Luft.
Klar, im dicht besetzten Saal saßen einige Fangruppen: „Was tun, wenn meine Claqueurtätigkeit vorbei ist?
Ist mir net bei den anderen Literaturkreisen fad?“

„Ich lese eigentlich nur die Kronen-Zeitung, und jetzt soll ich mir da über eine Stunde lang vielleicht etwas Hochgeistiges anhorchen, nur weil ich meiner Frau zuliebe mitgegangen bin!“

Nein, die Angst war unbegründet. Allen gefiel alles. Es war auch sehr abwechslungsreich.



Von Seiten des Pernitzer Literatur-Cafés lasen Rudi Fleischmann (der auch teilweise moderierte) und Alfred Rupprecht eigene Gedichte.

Beide Veteranen in Sachen Kultur aus dem Oberen Piestingtal.

Fleischmann gewährte Einblick in die Gedanken und Gefühle während einer Nachtschicht, und Rupprecht endete damit,
dass auch das Altsein in manchen Situationen etwas Tröstliches hat.




Danach trugen für die Literaturplattform Piestingtal Doris und Otto Pikal aus ihrem Lyrikschaffen vor.
Dass die zierliche Doris Pikal bereits etliche Literaturpreise gewonnen hat, wurde zwar nicht erwähnt,
aber wer sie einmal ihre Werke vortragen erlebt hat, kann dies leicht nachvollziehen.

Ihr Gatte Otto hat etwas Schalkhaftes in seiner Interpretation.



Leicht machte es sich Adi Michel; er sorgte für nostalgische Heiterkeit, indem er Stilblüten aus seinen 40 Jahren Lehrertätigkeit darbrachte.
Einige auch aus seiner Zeit als Lehrer an unserer Piestinger Hauptschule.




Den zweiten Teil gestaltete die Schreib!Kraft-Gruppe aus Bad Fischau, die mit ihren zum Nachdenken anregenden Prosastücken eine weitere Facette der Poesie offerierte.

Susanna Binder erinnerte mich ein bisschen an die Aktivitäten von Friday for Future
mit ihren sanften Hinweisen auf die besorgniserregenden Entwicklungen bei der Dezimierung der Grünflächen.

Daniela Griesmayer brachte drei anschauliche Episoden aus ihrem Romanfragment „Sedlak“ dar.



Gut, als ein Drittel des Pernitzer Gesangstrios bin ich selbstredend befangen in der Bewertung des Liedprogrammes.

Da man aber Kritiken immer objektiv verfassen soll, muss ich gestehen, dass das auf das Gelesene abgestimmte Repertoire nicht nur großartig ankam,
sondern auch großartig dargeboten wurde.

Es war schon frappant, wie Sabine Berger, Martina Leitner und Adi Michel ihre deutschen und englischen Lieder arrangierten und zur Gitarrbegleitung sangen!




Nach zwei abwechslungsreichen und anregenden Stunden konnte Obfrau Ingeborg Zeh glücklich in einen gesprächsreichen und langen Ausklang überleiten.


Text: Adi Michel
Fotos: Dr. Ingeborg Zeh


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